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HHC – DIE TRASH REALITY SHOW UNTER DEN CANNABINOIDEN

H4CBD, THC-P, HHC, ojemine. Manche Dinge sind populär, ohne wirklich erklärbaren Grund. Sie bekommen ihre eigene TV-Show, zeigen sich von bester Seite, aber was genau sie jetzt zum Wohl der Gemeinschaft beitragen oder mitteilen wollen, bleibt geheim. Genauso wie der Grund, warum wir ihnen verfallen. Wüssten wir die Antwort, gäbe es eventuell das ein oder andere Mal weniger Keeping up with the Kardashians und ein öfter laut werdendes Infragestellen von Phänomenen, die uns als “simply good guys” präsentiert werden. 

Im letzten Jahr hat Hexahydrocannabinol, kurz HHC, die Aufmerksamkeit bekommen, die es braucht, um in Ruhm zu baden. Eine synthetisch hergestellte Substanz, deren Forschungsstand dem Tempo des Konsumanstiegs nicht ansatzweise gerecht wird. Beim Recherchieren über Risiken liest man dies und das und vor allem aber, dass aus wissenschaftlicher Sicht zu wenig Fakten vorliegen, diese konkret abzuschätzen. Eine hervorragende Basis für den legalen Verkauf in Deutschland, der wiederum den aus der Hanfpflanze natürlich gewonnenen Produkten, wie CBD, vorenthalten bleibt. Eine Industrie, inklusive angebundener Agrarwirtschaft, deren Geschäftsinhaber regelmäßig vor die Herausforderungen deutscher Bürokratie gestellt werden, auf der einen Seite. Auf der anderen, steigende Verkaufszahlen eines aus THC hydrierten Derivates. 

 

WAS IST HEXAHYDROCANNBINOL (HHC)? 

Obwohl schon seit über 80 Jahren durch den Chemiker Roger Adams bekannt, fristet HHC bis dato eher ein Schattendasein. Denn im Vergleich zu seinen cannabinoiden Verwandten, wie CBD und THC, verbirgt es sich nur so minimal innerhalb der Hanfpflanze, dass es keinesfalls zur kommerziellen Vermarktung ausreichend ist. Zu Marketingtricks, die mit “natürlich” werben, sollte man daher wissen, dass die Herstellung auf synthetische Verfahren zurückgreifen muss, um es in brauchbaren Mengen zu produzieren. Durch Hydrierung wird dabei die Zusammensetzung der Cannabinoide unter Druck mit Wasserstoff verändert und in Hexahydrocannabinol umgewandelt. 

Verunreinigte Rückstände, wie die im Prozess verwendeten Schwermetalle, können zu enormen Gesundheitsschäden führen. Beim Inhalieren kann vor allem zeitweise zugesetztes Vitamin E-Acetat gefährlich werden, denn beim Erhitzen entfaltet es eine toxische Verbindung. Die fehlenden gesetzlichen Bestimmungen zu Kontrollen, die Qualität und Reinheit gewährleisten, stellen daher ein signifikantes Problem dar. Eine Vielzahl der Produkte wird aufgrund der vereinfachten Rahmenbedingungen in Tschechien hergestellt. Falsche Zertifikate und Laboranalysen sind leider keine Seltenheit. Die Transparenz bezüglich Verunreinigungen und Herstellung variiert zwischen den Anbietern erheblich und Klarheit scheint daher fast unmöglich. 

 

IST HHC LEGAL UND WO KANN MAN HHC KAUFEN? 

Der trotzdem stattfindende Run auf die Substanz wird oft damit erklärt, dass sie die naheliegendste legale Alternative zu Cannabis darstellt. Aber Tatsache ist, dass es keine Kopie ist, sondern ein eigenständiger Psychedeliker. Auch wenn der Effekt eventuell Parallelen aufzeigt, ist die Struktur eine völlig andere. Einen HHC Vape kaufen oder HHC Edibles probieren kann man so ziemlich in jedem gängigen Headshop. Da es ähnlich wie Cannabis auch in Form von Blüten oder Konzentraten geraucht werden kann, gibt es HHC Produkte aber auch in Geschäften für Rauchzubehör. Für uns ist das aufgrund der unerforschten Risiken keine Option und wir raten vehement vom HHC Konsum ab. 

Genau das dachten sich unter anderem auch die Gesundheitsministerien der meisten europäischen Länder. In Österreich, Luxemburg, Frankreich und dem Vereinigten Königreich ist das synthetische Cannabinoid illegal. In Deutschland gibt es zur Regelung psychoaktiver Substanzen das “Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz” (NpSG). Absurd, dass das “halbsynthetische” HHC als “natürlich hergestellt” betrachtet wird und daher nicht darunter fällt. Noch absurder, dass die zugehörigen Zertifizierungen zum Nachweis der natürlichen Herstellung eben keiner Kontrolle unterliegen. Bleibt zu hoffen, dass die von der Regierung angekündigte Änderung eintritt und HHC in das Regelwerk aufgenommen wird.

 

NO RISK IS SURELY MORE FUN – WIRKUNG UND RISIKEN VON HHC

Purer Wahnsinn, dass die Forschung zu HHC und den beiden Varianten 9R HHC und 9S HHC noch in den Anfängen steckt und somit genaue Wirkungsweisen sowie mögliche Langzeitrisiken bis dato nicht verstanden werden können. Auswertungen von Erfahrungsberichten aus dem Internet geben Auskunft über eventuelle Gesundheitsschäden, die Gefahr der Abhängigkeit und die Wirkung. 

Die Verwendung bleibt also fraglich. Gehen Studien zu THC,  CBD Ölen und CBD Blüten über Jahrzehnte zurück, ist das bei HHC eben nicht der Fall. Es kann lediglich davon ausgegangen werden, dass durch Interagieren mit den CB1- und CB2 Rezeptoren im Gehirn ein psychoaktiver Effekt ausgelöst wird, ähnlich wie bei Delta-9-THC. Eine Wirkung, die bei CBD wiederum nicht vorhanden ist, da es das Endocannabinoid-System beeinflusst. Und so macht der signifikante Mangel an umfassendem Wissen über die langfristigen Auswirkungen und Risiken die Nutzer zu einer Art “Crash Test Dummy”. Existierende Erkenntnisse beziehen sich vorwiegend auf Tests mit Tieren, so auch eine im Jahr 2023 veröffentlichte Studie von Giuseppe Cannazza an Mäusen, die zeigt, dass unter anderem die spontane Bewegung und Schmerzlinderung erheblich beeinflusst werden. 

Davon auszugehen ist, dass die subjektive Empfindung einflussnehmend ist. Und die bekannten potenziellen Risiken beim Konsum psychoaktiver Substanzen machen auch vor HHC keinen Halt: 

  • Verwirrtheit
  • Schwindel
  • Herzrasen
  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • Schlaflosigkeit
  • Angstzustände und Paranoia
  • Trockener Mund und gerötete Augen

 

TELL ME WHY 

In Deutschland bleibt völlig unklar, warum die Gefahr ignoriert wird. Ein Verbot für natürliche Pflanzenprodukte, aber nicht für synthetische und unerforschte Psychedelika. Während ein Gesetzgebungsverfahren zur Entkriminalisierung einer Pflanze, auch bekannt unter CanG, in Deutschland das Potenzial zur Comedy-Show hat, erfreut man sich des steigenden Bedarfs an synthetischen Substanzen, die frei verkäuflich erhältlich sind. 

Man weiss ja nicht was das nächste ist, was eventuell im skurrilen Kostüm um die Ecke schießt, aber das alles kann doch nicht tatsächlich die Realität sein, in der wir auf diese weltweite Community hoffen, die sich dem Wohlbefinden verschreibt und bei der Natur die Aufmerksamkeit bekommt, die sonst eben nur Reality Stars vorbehalten bleibt?

Wir belassen es einfach weiter dabei, dem “one and only green” zu vertrauen: Hanf. Und statt mit der Gesundheit zu spielen, entscheiden wir uns für eine Runde Tetris – bunte Blöcke, aber zumindest bleibt der Boden fest unter unseren Füßen. 

 

SEE YOU ON THE GREEN SIDE! PS: We love you… Und den aktuellen Stand zum CanG wollen wir nicht vorenthalten. Hieß es Anfang Dezember noch seitens der SPD,  man befinde sich auf der Zielgeraden der Entkriminalisierung von Marijuana, gab es nur eine Woche später plötzlich Kritik aus den eigenen Reihen. Würde der Entwurf in ungeänderter Form umgesetzt werden, würde es eine klare Absage geben. Die auf Mitte Dezember verschobene zweite Lesung konnte auch Anfang Januar 2024 noch auf keiner Sitzungsagenda gefunden werden… Und so bleibt das große Warten auf die nächste Nachricht, voller Hoffnung, dass diese nicht erneut eine Hiobsbotschaft ist.

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