And just like that… Luxemburg hat sein Cannabisgesetz veröffentlicht, das den Anbau und Konsum für Erwachsene unter bestimmten Bedingungen regelt. Das Gesetz ist am Freitag, den 21. Juli, in Kraft getreten und hat Luxemburg damit zum zweiten Land Europas gemacht, das den Schritt in Richtung Legalisierung des grünen Wunders gemacht hat. Mit Malta als Vorreiterrolle und der Schweiz, die den Verkauf und Konsum von Gras in Zürich versuchsweise erlaubt hat, sollten die Gesetzesänderungen in anderen Ländern hoffentlich beeinflusst sein und sich auf der Liste der Legalisierungsländer einreihen.
Im Jahr 2021 unternahmen die Ministerin für Justiz und innere Sicherheit in Luxemburg einen ersten Vorstoß zur Änderung des Gesetzes zur Regulierung von Cannabis. Nachdem man Revue über eine Drogenpolitik passieren lassen hat, die keine positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft hatte, schien der Wandel hin zur Legalisierung unabdingbar. Laut Justizministerin Sam Tanson “ist die Kriminalisierung von Cannabis ein absoluter Misserfolg”. Die Effizienz liegt vielmehr in Lösungen und der Anpassung an reale Zyklen und Anforderungen, statt an längst überholten Strafen festzuhalten.
EIGENANBAU UND LIMITIERTER BESITZ UNTER STRENGER KONTROLLE
Marihuana zu medizinischen und therapeutischen Zwecken wurde bereits 2018 in Luxemburg legalisiert. Mit der Umsetzung des Gesetzes ist es nun auch erlaubt, bis zu vier Pflanzen für den Freizeitgebrauch anzubauen. Der öffentliche Konsum bleibt aber weiterhin streng verboten. Es ist nicht erlaubt, mehr als 3 Gramm Cannabis mit sich zu führen, darüber hinausgehende Mengen können mit bis zu sechs Monaten Gefängnis bestraft werden. In Anbetracht des ohnehin schon geringen Freibetrags stehen die Strafen daher eher weniger im Verhältnis zum Vergehen.
THC ERLAUBNIS BEI NUTZHANF
In der Gesetzesveröffentlichung wird auch auf die Bestimmungen für Nutzhanf hingewiesen. Es darf einen THC Anteil von 1 Prozent nicht überschreiten. Denn diese Menge hat nach heutigem Kenntnisstand kein Suchtpotenzial.
Im Februar 2023 beschloss Deutschland wiederum eine Erhöhung des Grenzwertes für THC in Nutzhanf von 0,2 Prozent auf 0,3 Prozent. In Anbetracht der Tatsache, dass es bis zu 1 Prozent keine Anzeichen für eine Abhängigkeit gibt, ist dies sicherlich etwas, das Teil der laufenden Cannabis-Legalisierungsdebatte in Deutschland sein sollte. Mit der Verabschiedung des Gesetzentwurfs und dem Beginn der Anhörungen ist auch Deutschland der Legalisierung und dem Überdenken seiner bisherigen Drogenpolitik in den letzten Wochen näher gekommen.
LET’S KEEP CROSSING FINGERS FOR GERMANY
Luxemburg setzt ein weiteres Zeichen für eine legalisierte Marihuana-Zukunft und wir werden vorerst weiterhin den Blick auf Deutschland richten und beobachten, gegebenenfalls die Stimme erheben, wo es nötig ist, um keine Chance zu verpassen, die Legalisierung voranzutreiben.
Aber für heute sind wir bis auf weiteres in unserem Shop in Luxemburg zu finden, denn schließlich will so eine Legalisierung auch gefeiert werden.