Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran. In einem lang ersehnten Schritt hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in der letzten Woche den Referentenentwurf eines Gesetzes zur Liberalisierung des Anbaus und des Umgangs mit Nutzhanf vorgelegt. Dieses Gesetzesvorhaben verspricht nicht nur eine längst überfällige Anpassung der bestehenden Rechtslage, sondern auch einen bedeutenden wirtschaftlichen Impuls für Deutschland. Bisher war es nix als absurd, dass die bisherige Gesetzgebung Nutzhanf, trotz seiner geringen THC-Konzentration und dem Fehlen berauschender Wirkungen, unter die strikten Regelungen der Rauschmittelgesetze fallen ließ. But this party is finally over…
Die Nutzhanf-Industrie in Deutschland hat sich jahrelang durch einen Dschungel an bürokratischen Hindernissen geschlagen. Immer wieder wurden Produkte beschlagnahmt und Unternehmen vor unverständliche Schwierigkeiten gestellt, obwohl es keine rechtliche Grundlage dafür gab. Diese gegenstandslosen Maßnahmen haben nicht nur zu finanziellen Einbußen geführt, sondern auch das Vertrauen in den Rechtsrahmen erschüttert. Anstatt den wirtschaftlichen Nutzen und die zahlreichen Vorteile von Nutzhanf zu fördern, wurden unzählige wertvolle Ressourcen verschwendet. Mit der neuen Gesetzesvorlage besteht endlich Hoffnung auf ein Ende dieser unnötigen und schädlichen Repressalien.
DIE ABSURDITÄT DER BISHERIGEN REGELUNG
Mit dem Cannabisgesetz wuchs die Hoffnung darauf, dass endlich auch der benötigte Rechtsrahmen für Nutzhanf-Produkte geschaffen wird. Aber joke’s on us… Denn stattdessen kam es einfach schlimmer und während Cannabis sich der Teil-Legalisierung freute, wurde CBD mit einem maximalen Gehalt von 0,3% THC ein Missbrauchspotenzial unterstellt. Das ist so, als würde man Apfelsaft wegen seines Fermentationspotenzials mit Wodka gleichsetzen. Völlig weltfremd und einzig in Deutschland so unlogisch gehandhabt. Kein Wunder also, dass man sich damit im internationalen Wettbewerb ausschließt und die wirtschaftlichen Vorteile einer etablierten Branche ignoriert. Aber dem Wahnsinn scheint ein Ende gesetzt.
WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG VON NUTZHANF
Mit dem vorgelegten Gesetzesentwurf des BMEL zur Liberalisierung des Nutzhanfanbaus ist Deutschland “back in the game”. Nutzhanf ist ein Rohstoff mit enormem Potenzial und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, von der Textilindustrie bis hin zur Produktion von Baumaterialien. Diese Vielfalt schafft neue Geschäftsmöglichkeiten und Arbeitsplätze, was sich wirtschaftlichen Aufschwung der Branche führen kann, vorausgesetzt die gesetzlichen Rahmenbedingungen werden angepasst:
Nachhaltige Landwirtschaft: Nutzhanf ist eine äußerst nachhaltige Pflanze. Sie kommt ohne Pestizide aus ´, hat die Fähigkeit, CO2 zu binden und verbessert die Bodenqualität. Der Anbau von Nutzhanf könnte einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft leisten und die ökologischen Fußabdrücke der deutschen Agrarindustrie reduzieren.
Umweltfreundliche Alternativen: Hanf kann als umweltfreundliche Alternative in vielen Industrien eingesetzt werden. Hanfbeton für den Bau, Hanfkunststoffe für die Verpackungsindustrie und Hanffasern für die Textilindustrie sind nur einige Beispiele, wie diese vielseitige Pflanze traditionelle, umweltschädliche Materialien ersetzen könnte.
Innovationsförderung: Die Liberalisierung des Nutzhanfs könnte Innovationen und Forschung vorantreiben. Unternehmen und Wissenschaftler hätten die Möglichkeit, neue Anwendungen und Produkte zu entwickeln, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auf internationaler Ebene stärken könnte.
Gesundheitsmarkt und CBD-Produkte: Die Industrie rund um Produkte wie CBD (Cannabidiol), das aus Nutzhanf gewonnen wird, erfreut sich steigender Beliebtheit. CBD-Produkte haben sich als wertvoll für die Gesundheitsindustrie erwiesen und finden zunehmend Anwendung in der Behandlung von Beschwerden wie chronischen Schmerzen, Angstzuständen und Schlafstörungen. 2025 wird ein weltweites Marktvolumen von 25 Milliarden Dollar geschätzt.
ZEIT FÜR EIN HAPPY-END
Die vorgeschlagene Gesetzesänderung des BMEL geht mit einem optimistischen Blick nach vorn einher und wird Deutschland die Möglichkeit eröffnen, sich als relevanter Akteur im wachsenden Markt für Nutzhanf und CBD-Produkte zu etablieren. Der Entwurf geht nun in die Ressortabstimmung und es bleibt nix als die Hoffnung, dass ein bürokratisches Desaster endlich zum Ende kommt
CBD WAS OUR FIRST LOVE… and it will be the last.