Alles auf Anfang – Wie die Geschichte von Cannabis ihren Lauf nahm
Neben Alkohol und Nikotin hat es sich Marihuana gewonnen aus Cannabis auf der Treppe der beliebtesten Genussmittel mittlerweile bequem gemacht. Die Blüten der berauschenden Pflanze ziehen auch in Deutschland weite Kreise und sind vermutlich in jeder Gesellschaftsschicht zu finden.
Überraschend ist dies kaum. Schließlich reicht die Geschichte von Cannabis schon mehrere Jahrtausende zurück. Wo die Geschichte von Cannabis ihren Ursprung nahm? Und wo die Reise noch hingeht? Dieser Beitrag liefert dir die Antworten.
Cannabis, Hanf, Marihuana – alles das Gleiche?
Im deutschen Sprachgebrauch ist von Cannabis und Marihuana die Rede. Aber auch Gras und Ganja sind geläufig, um über die weiche Droge mit berauschender Wirkung zu sprechen. Die Bezeichnung Hanf reiht sich ebenfalls ein, muss jedoch differenziert betrachtet werden. Denn Hanf ist nicht gleich Hanf.
Unterschieden werden muss zwischen THC-reichem Hanf und THC-armem Hanf. Letzterer dient als reine Nutzpflanze und wird daher auch Nutzhanf genannt. Aus ihm werden in erster Linie Fasern gewonnen, die für die Herstellung von Textilien, Seilen und Stoffen verwendet werden. Psychoaktive Substanzen, die zu Rauschzuständen führen, enthält Nutzhanf nicht.
Ganz im Gegensatz zu THC-reichem Hanf. Wird nach der Geschichte von Cannabis gefragt, steht hier die THC-haltige weibliche Hanfpflanze im Mittelpunkt. Ihre Blüten besitzen eine berauschende Wirkung und sind das, was umgangssprachlich als Gras oder Marihuana bezeichnet wird. Der Anbau von THC-haltigen Hanfpflanzen ist Privatpersonen in Deutschland verboten.
Die Herkunft der Hanfpflanze
Obwohl die Geschichte von Cannabis mehrere Tausend Jahre zurückreicht, ist die Frage nach dem Ursprung der Pflanze nicht eindeutig geklärt. Angenommen wird, dass Hanf erstmals in Zentralasien vorkam und von dort aus in die weite Welt transportiert wurde.
Vor rund 12.000 Jahren wurde Hanf in Asien als Getreide angebaut. Damals als reine Nutzpflanze. Die Hanfsamen wurden gegessen, die Hanffasern zur Herstellung von Kleidung und Schiffsnetzen verwendet. Auch Öl und Papier konnte aus dem Nutzhanf gewonnen werden.
Bis der Rest der Welt Bekanntschaft mit der Hanfpflanze machte, dauerte es nicht sonderlich lang. Völkerwanderung, erschlossene Handelswege und Kriege sorgten dafür, dass sich der Hanf immer weiter verbreitete und zur wichtigsten Nutzpflanze der Menschheit wurde.
Doch eine reine Nutzpflanze war und ist Hanf auch heute nicht. Auch die Menschen im alten China, Rom und weiteren Teilen der Welt hatten dies früh begriffen. Und so nahm die Geschichte von Cannabis Fahrt auf.
Zwischen Nutzen und Genuss – die Geschichte der Cannabispflanze
Setzt du dich mit der Geschichte von Cannabis auseinander, wirst du schnell feststellen, dass sich diese in mehrere Teilbereiche gliedern lässt. Bislang hast du erste Infos über Hanf als Nutzpflanze erfahren. Die Geschichte von Cannabis hält aber auch ein Kapitel aus der Medizin sowie eins aus dem Genussbereich bereit.
Die Geschichte von Cannabis als Nutzpflanze
Wie du weißt, ist die Nutzpflanze Hanf vielseitig verwendbar. Die ersten Seile der Welt wurden aus ihr gesponnen, das erste Papier der Welt aus ihr geschöpft. Eine Hochzeit erlebte Hanf unter anderem im 17. Jahrhundert, als die Segelschifffahrt gewaltige Ausmaße annahm. Damals wurde Hanf für jegliches Equipment verwendet. Schiffssegel, Taue, Netze, ja sogar Uniformen und Flaggen wurden aus Hanffasern gefertigt.
Allzu lange sollte dieser Hype jedoch nicht anhalten. Die Industrialisierung nahm der Hanfpflanze ihre Wichtigkeit. Da die Hanfverarbeitung zu diesem Zeitpunkt ausschließlich von Hand möglich war, konnte sie mit der mechanischen Baumwollspinnerei nicht mithalten. Baumwoll- und Jutefasern übernahmen den Weltmarkt im 18. bis 20. Jahrhundert. Synthetische Fasern machten das Trio komplett.
Erst im neuen Jahrhundert erlebte die Nutzpflanze ein Comeback. Heute ist der natürliche Rohstoff gefragter denn je. Kleidung wird aus umweltfreundlichem Hanf produziert, Kosmetika damit verfeinert und auch in der Lebensmittelindustrie ist der Hanf endlich wieder zurück.
Die Geschichte von Cannabis in der Medizin
Vor dem Hintergrund seiner berauschenden Wirkung ist der medizinische Gebrauch von Cannabis in keiner Weise abwegig. Schon Jahre vor Christus wurden die THC-haltigen Blüten der Pflanze als Heil- und Schmerzmittel eingesetzt.
Die darin enthaltenen Cannabinoide sollten leichte Beschwerden wie Fieber oder Verstopfung lindern, aber auch schwerwiegendere Erkrankungen heilen. Verwundeten wurden Cannabisblätter aufgelegt, um Entzündungen zu vermeiden und ihre Schmerzen zu lindern.
Im Laufe der Jahre wurde Cannabis gegen Gicht, Gelbsucht und Malaria eingesetzt. Auch die Pest sowie Tumore wollte man damit bekämpfen. Die Wirksamkeit hiervon muss jedoch ganz klar infrage gestellt werden. Als Beruhigungs- und Schlafmittel taugte Cannabis da schon eher.
Obwohl die Geschichte von Cannabis in der Medizin weit zurückreicht, sieht ihre Zukunft nur bedingt rosig aus. Synthetische Stoffe lösten und lösen Cannabis als Medikament ab. Heute wird Cannabis maximal noch zur Schmerztherapie verwendet. Doch auch in dieser Sparte ist die Skepsis groß. Zu sehr scheint die Pflanze mit ihrem Drogen-Image zu kämpfen zu haben.
Die Geschichte von Cannabis als Rauschmittel
Die Hanfpflanze enthält von Natur aus THC. Somit ist es kaum verwunderlich, dass die Geschichte von Cannabis auch aus diesem Blickwinkel betrachtet werden muss. Denn Hanf ist nicht nur Nutzpflanze, sondern auch Genuss- und Rauschmittel.
Schon früh wurde die berauschende Wirkung der Pflanze entdeckt. Urvölker im alten China und Indien nutzen Cannabis für diverse Riten und spirituelle Zeremonien. Die Pflanze wurde unter anderem zur Meditation und Stressbewältigung eingesetzt und galt als eine der fünf heiligen Pflanzen im Hinduismus. Verbrannte man die Zweige, sollten dadurch Feinde fern und böse Kräfte besiegt werden.
Wie aus der Geschichte von Cannabis hervorgeht, waren sogenannte Räucherungen nicht unüblich. Das Reiternomadenvolk der Skythen nutzte im 7. und 8. Jahrhundert vor Christus beispielsweise den Rauch von Cannabis, um seinen Verstorbenen nahe zu sein. Sie inhalierten in kleinen Zelten den Dampf glühender Hanfsamen und durchlebten im Anschluss einen Rausch. Wer früher mit dem Übernatürlichen in Kontakt treten wollte, rauchte Gras.
Cannabis als Rauschmittel hat sich über die Jahre gehalten und etabliert. Im 19. Jahrhundert war es beispielsweise gang und gäbe, Hanf zu rauchen. Tabak als Alternative war für die meisten Personen schlichtweg zu teuer. Ein Jahrhundert später, in den 1960er-Jahren, erlebte Cannabis als Symbol von Frieden, Toleranz und Freiheit eine weitere Hochphase. Love and Peace for everyone!
Und auch heute ist die Geschichte von Cannabis längst nicht zu Ende erzählt. Als Genuss- und Rauschmittel ist Hanf in der modernen Gesellschaft angekommen. Allerdings mit dem gravierenden Unterschied, dass von Tradition und einem unbeschwerten Freiheitsgefühl nicht viel übrig geblieben ist. Der Cannabiskonsum findet – bis dato zumindest noch – hinter verschlossen Türen statt. Die Politik will es so.
Kultur oder Krampf? Warum Cannabis so polarisiert
Cannabis spaltet die Gesellschaft. Das ist Fakt. Ein Problem der Moderne ist dies allerdings nicht. Schon häufiger in der Geschichte von Cannabis wurden Verbote ausgesprochen und das aus meist völlig niederen Beweggründen.
Gründe für die Illegalisierung von Cannabis
Wer im Mittelalter Cannabis konsumieren wollte, hatte wahrhaft schlechte Karten. Die Kirche betitelte die THC-haltige Pflanze als Teufelszeug und verbot ihren Konsum. Auf der Insel Madagaskar wurden die Menschen im 18. Jahrhundert sogar mit dem Tod bestraft, wenn sie gegen das Cannabisverbot von König Andrianampoinimerina verstießen.
Auch Napoleon hatte für Cannabis nur wenig übrig. Wie die Geschichte von Cannabis erzählt, soll der französische Kaiser seinen Truppen im 19. Jahrhundert den Konsum gänzlich verboten haben. Aus Angst, die Kampfkraft seiner Soldaten könnte unter der Rauschwirkung der Pflanze leiden.
Ganz Unrecht hatte Napoleon mit seiner Einschätzung wohl nicht. Denn gegenwärtig ist die Hanfpflanze aufgrund ihres THC-Gehalts noch immer als Rauschmittel eingestuft. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen weiteren Teilen der Erde. Wer Cannabis besitzt, macht sich strafbar. Festgeschrieben ist dies im Einheitsabkommen über Betäubungsmittel aus dem Jahr 1961.
186 Staaten traten dem Abkommen damals bei. Cannabis wird darin als besonders gefährliche Droge beschrieben, von der ein hohes Suchtpotenzial ausgeht. Von einem therapeutischen Nutzen der Pflanze keine Rede. Wenn sich die Damen und Herren da mal nicht getäuscht hatten.
Der CBD-Hype nimmt Fahrt auf
Noch immer ist Cannabis in Deutschland und vielen anderen Ländern verboten. Wer jedoch aufmerksam durchs Leben läuft, wird vermutlich schon die eine oder andere Überraschung im Alltag entdeckt haben. Ein Hanf-Laden hier, ein CBD-Online-Shop dort. Aber ist das erlaubt?
Die Wissenschaft ist eindeutig Team Cannabis und trägt zur Aufklärung bei. Die Folge: Immer mehr Länder denken über eine Cannabis-Legalisierung nach oder führen diese sogar ein. CBD-Produkte sind die ersten Vorreiter.
Was CBD genau ist? Es handelt sich um die Substanz Cannabidiol, die aus der Hanfpflanze extrahiert wird. Eine berauschende Wirkung geht von ihr nicht aus, weshalb die Herstellung und der Verkauf von CBD-Produkten nicht verboten sind.
Im Gegenteil: Immer mehr Produzenten und berechtigte Verkaufsstellen springen auf den CBD-Zug auf. Cremes mit Hanfsamenöl spenden Feuchtigkeit, CBD-Öle helfen beim Ein- und Durchschlafen und Hanfprotein unterstützt den Muskelaufbau. Du siehst – es gibt kaum etwas, was CBD nicht kann.
Hanfanbau in Deutschland – Wer darf, wer darf nicht?
Von 1982 bis 1996 war es Landwirten in Deutschland untersagt, Hanfpflanzen auf ihren Äckern zu kultivieren. Erst 1996 wurde dieses Verbot aufgehoben. Seither boomt der Hanfanbau in Deutschland gewaltig und nimmt Jahr um Jahr zu.
Ohne strikte Auflagen geht hier aber selbstverständlich nichts, wie du dir denken kannst. Als Nutzhanf dürfen in Deutschland nur Sorten angebaut werden, deren THC-Gehalt unter 0,2 % liegt. Berauschendes Cannabis lässt sich daraus also nicht gewinnen.
Privatpersonen ist der Anbau von Hanf weiterhin untersagt. Wer als Landwirt ins Hanf-Business einsteigen möchte, benötigt eine Genehmigung vom Staat sowie eine Alterssicherung für Landwirte. Kontrolliert, ob auch tatsächlich alles mit rechten Dingen zugeht, wird von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Bei ihr muss der Hanfanbau offiziell angemeldet werden.
Kommt die Cannabis-Legalisierung in Deutschland?
Wie du im Laufe dieses Beitrages erfahren hast, schreibt sich die Geschichte von Cannabis seit Tausenden Jahren von selbst. Ein neues Kapitel hätte es mit dem Jahreswechsel 2021/22 beinahe gegeben. Doch daraus wurde nichts – zur großen Enttäuschung vieler!
Denn mit der neuen Bundesregierung aus SPD, FDP und Grüne war die kontrollierte Abgabe von Cannabis zum Greifen nah. Ein Meilenstein in der Geschichte von Cannabis. Der Gesetzesentwurf ist schon seit Jahren fertig. Nur die Umsetzung lässt auf sich warten. Warum? Die Corona-Pandemie hat Priorität.
Der „Entwurf eines Cannabiskontrollgesetzes“, wie das Schriftstück offiziell heißt, stammt aus der Feder der Grünen. Das Ziel: Cannabis soll von der Liste der Drogen im Bundesgesetz über kontrollierte Substanzen in Deutschland gestrichen werden. Damit wäre ein entscheidender Schritt in Richtung Cannabis-Legalisierung getan. Nun ja – wäre.
Wann es in der Geschichte von Cannabis tatsächlich zu einer Legalisierung in Deutschland kommt, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Die eingeschlagene Richtung stimmt. Nun heißt es abwarten und vorerst weiterhin mit CBD-Produkten vorliebnehmen.
Alles (l)egal? Der Cannabiskonsum und seine Risiken
Obwohl es in der Geschichte von Cannabis immer wieder zu Verboten kam, konnte sich das Kraut am Ende doch durchsetzen. Der Weg zur Cannabis-Legalisierung in Deutschland scheint geebnet. Mit einem uneingeschränkten, risikofreien Konsum ist dieser Schritt jedoch nicht gleichzusetzen.
Unter anderem das Bundesministerium für Gesundheit macht deutlich, dass regelmäßiger Cannabiskonsum vor allem für junge Menschen Risiken birgt. Sowohl kurzfristig als auch langfristig.
Aus internationalen Studien würde demnach hervorgehen, dass psychische und psychosoziale Störungen nicht auszuschließen seien. Kurz gesagt: Entwicklungsstörungen. Ebenso seien Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sowie der Atemwege möglich. Auch Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeits- und Gedächtnisfunktion werden als mögliche Risiken genannt.
FAQ
Wann und wo wurde die Hanfpflanze entdeckt?
Die Spuren der Hanfpflanze reichen mehrere Tausend Jahre zurück und können bis heute nicht offiziell datiert und lokalisiert werden. Anzunehmen ist, dass Hanf erstmals in Zentralasien vorkam und kultiviert wurde.
Wie sehen Cannabisblüten aus?
Unterschieden wird zwischen weiblichen und männlichen Cannabisblüten. Weibliche Blüten besitzen einen Blütenkelch mit weißen Härchen und wachsen eher nach oben. Männliche Blüten besitzen hingegen einen Pollensack und hängen leicht nach unten.
Ist Cannabis in Deutschland legal?
Der private Anbau und Besitz von Cannabis gelten in Deutschland als Straftatbestand. Ebenso der Handel damit. Der Konsum von Cannabis ist hingegen nicht verboten.
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